Das Gasnetz erobern

Biogas ist ein vielseitig nutzbarer Energieträger. Es lässt sich im Motor von Blockheizkraftwerken (BHKW) verbrennen und dabei in Strom und Wärme umwandeln. Das wird in Deutschland schon in über 4.000 Biogasanlagen heute so gemacht. Biogas kann aber auch so aufbereitet werden, dass es die Qualität von Erdgas besitzt. Dazu gibt es verschiedene chemisch-physikalische Reinigungsverfahren. Dabei werden aus dem Rohbiogas im Wesentlichen Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff entfernt.

 

Übrig bleibt ein biogenes Gas mit einem Methangehalt von rund 96 bis 99 Prozent. Dieses Gas ist dem Erdgas sehr ähnlich. Und darum kann es auch in das Erdgasnetz eingespeist werden. Das sogenannte Biomethan hat den Vorteil, dass es nicht fossilen Ursprungs ist, sondern nachwächst. Denn es wird aus Energiepflanzen, aus Gras sowie Gülle und Mist in den Gärbehältern (Fermentern) der Biogasanlagen produziert.

 

Vielfältige Anwendungen

 

Die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz macht überall dort Sinn, wo eine Biogasanlage die überschüssige Wärme des BHKW nicht sinnvoll nutzen kann. Die Biogasanlage muss lediglich eine Mindestmenge an Gas produzieren, damit sich die Einspeisung wirtschaftlich lohnt. Außerdem ist eine geeignete Gasleitung in der Nähe der Anlage wichtig.

 

Einmal ins Erdgasnetz eingespeist, wird das Biomethan an anderer Stelle wieder entnommen, um es in einem der Biogasanlage fernen BHKW zur Strom- und Wärmeproduktion zu verbrennen. Es lässt sich aber auch in Gasthermen in Ein- oder Mehrfamilienhäusern zu Heizzwecken nutzen. Außerdem können es Gasfahrzeuge über Erdgas-/Biogaszapfsäulen tanken und damit CO2-neutral mobil sein.

 

Biomethan als Reinkraftstoff

 

In Deutschland existieren inzwischen zwei Biogastankstellen, an denen Biomethan als Reinkraftstoff getankt werden kann.

 

Die erste wurde in Jameln im Wendland (Niedersachsen) errichtet. Die zweite befindet sich an einer Kläranlage in Bottrop im Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen). Die dritte soll in Kürze in Dannenberg, ebenfalls im Wendland, gebaut werden. Von den rund 830 Erdgastankstellen in

Die Kraft des Feldes

Was macht einen Acker und eine Kuh zu einer Energiequelle? Wie wird ein Bauer zu einem Energiewirt? Und was hat das mit Ihnen zu tun?

Finden Sie es heraus!